atb#112 Undine Goldberg, Petra Kübert & Christina Zück, Costantino Ciervo

Inside, Outside and Beyond 

Eröffnung Freitag, 7. März 2025 ab 19 Uhr

Ausstellung: 8. März bis 13. April 2025

geöffnet nach Voranmeldung: 0178 3298 106 oder mailto@after-the-butcher.de

after the butcher – Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen freut sich mit der Ausstellung Inside, Outside and Beyonddrei künstlerische Perspektiven in Dialog treten zu lassen, die auf eigenständige Weise, verschiedene virulente soziale Fragen und Konflikte unserer Zeit künstlerisch reflektieren.

Petra Kübert und Christina Zück gehen mit ihrem kollaborativen Projekt A 100 – Operation Beton (2021-2025) der Frage nach, welche sozialen, stadträumlichen und ökologischen Konsequenzen der Bau einer neuen Autobahn im 21. Jahrhundert in mitten einer Metropole wie Berlin und mitten in einer Energie- und Klimakrise hat. Mit unterschiedlichen Mitteln der künstlerischen Forschung nähern sie sich den kollidierenden Standpunkten unterschiedlichster Protagonist*innen und deren Befürchtungen und Hoffnungen. Ihre Foto- und Videoarbeiten sowie ihre hörbaren Interviews bieten Einblick in einen dystopischen Ort des Übergangs, der seine eigenen Regeln und ästhetischen Manifestationen hervorbringt.

Undine Goldberg spiegelt in ihrer aktuellen Malerei (2025) mit Ironie und Tiefgang die Beziehung zwischen einzelnen Identitäten und gesellschaftlichen Fragen und Haltungen des Feminismus. Ihre Malerei sind Körperbilder und Bilder von Körpern die gleichzeitig deren Repräsentation befragen.

Costantino Ciervo zeigt mit Pale-Judea, (2002/2011) eine Video-Skulptur mit zwei sich unaufhörlich bewegenden Bildschirmen, die zwar gleich einer Waage ständig hoch- und runter balancieren, dabei aber ein Streitgespräch zweier Brüder in Dauerschleife widergeben. Die Kontroverse entwickelt sich entlang der Geschichte und Spur des israelisch-palästinensischen Konflikts. Indem der Künstler zwei sich ständig widersprechende Stimmen zu Gehör bringt, befragt er das Dilemma eines unauflösbar scheinenden Konflikts mit seinen zahlreichen historischen und politischen Verflechtungen.

atb #111 On Seeking #3

Anna Zett, Yane Calovski, Hristina Ivanoska, Gergely László, Nóra Lukács, Katarina Šević, Sonya Schönberger, Thomas Kilpper   

Eröffnung am 17. Januar, 2025, ab 19 Uhr

20 Uhr: performative Lesung von Anna Zett

Ausstellung: 18. Januar – 28. Februar 2025

Save the date:

28. Januar 2025, 18 Uhr:
‘Collective Archiving’ Workshop
von Nóra Lukács mit Gusztáv Hámos und weiteren Gästen (Details folgen):
Eine gemeinsame Interpretation der fotografischen Dokumentation der EP Galerie von Jürgen Schweinebraden in Ost-Berlin.

28. February, 19 Uhr: Musikperformance von Viktor Bátki

Öffnungszeiten Teil #3:

21. und 24. Januar: 11-15 Uhr

28. Januar: 16-18 Uhr (im Anschluß: Workshop)

14 und 21 Februar: 11-15 Uhr

und nach Vereinbarung 0176 618 133 03 oder mailto@after-the-butcher.de

#atb110 On Seeking Teil #2

Yane Calovski, Hristina Ivanoska, Gergely László, Nóra Lukács, Katarina Šević, Sonya Schönberger, Harry Sachs, Susanne Schröder

Eröffnung: 13. Dezember 2024, ab 19 Uhr

Performance ab 20 Uhr: Hajnal Német – Copy Nothing – mit Mark Ballyk und Julia Koffler

Öffnungszeiten:
17. und 20. Dezember: 11-15 Uhr

7., 10. und 14. Januar: 11-15 Uhr

11. Januar: Führung durch die Ausstellung um 14 Uhr 

und nach Vereinbarung 0176 618 133 03 oder mailto@after-the-butcher.de

atb#109 On Seeking

Yane Calovski, Hristina Ivanoska, Gergely László, 

Nóra Lukács, Katarina Šević, Sonya Schönberger

Eröffnung: Freitag, 22. November, ab 19 Uhr, 

Zsolt Sőrés, MUT NAQ FO MUS (IC), Soundperformance ab 20 Uhr

Ausstellung: 23. November 2024 – 28. Februar 2025

geöffnet dienstags und freitags von 11.00 bis 15.00 Uhr und nach Vereinbarung 0176 618 133 03 or mailto@after-the-butcher.de

After the Butcher – Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen

Spittastr. 25 | D-10317 Berlin

Save the date:

13. Dezember 2024, 19 Uhr / December 13, 7 pm

Iteration #2 mit Gastbeiträgen von / with guest contributions by  Hajnal Németh, Harry Sachs, Susanne Schröder

17. Januar 2025, 19 Uhr / January 17, 7pm

Iteration #3 mit Gastbeiträgen von / with guest contribution Anna Zett, und t.b.a.

https://www.after-the-butcher.de/

https://www.sonyaschoenberger.de/

www.berliner-zimmer.net

https://hristinaivanoska.com/

https://www.zilbermangallery.com/yane-calovski-a447.html

https://noralukacs.com/

https://www.katarinasevic.com/

https://tehnicaschweiz.com/

#atb 106, Patterns of Seeing and Not Seeing 

Patrik Thomas, Valério de Araújo Silva, Anna Scherbyna, Anna Sopova, Michalina Musielak & Aya Ganor, Dana Kavelina 

Sunday afternoon finissage 

May 26, from 3-6pm

at 5:00pm sharp live music intervention by Johann Bärenklau (drone/music concrète) 

open by appointment: mailto@after-the-butcher.de

or +49 178 3298 106 

Die Ausstellung ‚Patterns of Seeing and Not Seeing‘ präsentiert Arbeiten von Meisterschüler*innen der Klasse ‘Erweitertes Kino’/expanded cinema class an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (HGB). Die Ausstellung umfasst Videoarbeiten, Installationen und Zeichnungen. In ihren Arbeiten setzen sich die Künstler*innen mit Fragen nach der Produktion von sichtbaren und unsichtbaren Mustern auseinander, die unser Sehen bestimmen. Wie können wir Bilder schaffen, die diese Muster in Frage stellen? Wie kann der Akt des Sehens von einem forschenden Blick in einen Blick des Widerstands verwandelt werden? 

Die Arbeiten diskutieren Selbstbilder und Formen der Emanzipation durch die Kameralinse, ein selbstorganisiertes Filmprojekt in Portugal oder den DDR-Blick in Tansania. Eine weitere Installation beschäftigt sich mit dem Sound der Überwachung, während ein anderes Video zeitgenössische Interpretationen des Nofretete-Bildes zum Thema hat. Private … utopische … politisierte … verkörperte & umgelenkte Muster. 

Patterns of Seeing and Not Seeing präsentiert Arbeiten von Patrik Thomas, Valério de Araújo Silva, Anna Scherbyna, Anna Sopova, Michalina Musielak & Aya Ganor, Dana Kavelina. Die Klasse für Erweitertes Kino wird von Prof. Clemens von Wedemeyer und Mareike Bernien, PhD, geleitet. Link: / http://excine.net/

after-the-butcher, Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, Spittastr. 25, 10317 berlin

www.after-the-butcher.de – Mobil: +49 178 3298106

#105, Anike Joyce Sadiq . Thomas Locher

„Die Apartheid war legal. Der Holocaust war legal.

Die Sklaverei war legal. Kolonialismus war legal.

Legalität ist eine Frage der Macht, nicht der Gerechtigkeit.”

Jose Antonio Vargas

(aus Emila Roig, Why We Matter, Aufbau-Verlag 2021)

after the butcher, Ausstellungsraum für zeigenössische Kunst und soziale Fragen lädt herzlich ein: zu einer Diskussionsveranstaltung mit 

Kerstin Stakemeier, Anike Joyce Sadiq, Thomas Locher und Helmut Draxler

Die Diskussion findet statt im Rahmen unserer aktuellen Ausstellung von Anike Joyce Sadiq und Thomas Locher. 

Die Arbeiten beider Künstler*innen verhandeln elementare Fragen des Rechts – Anike Joyce Sadiq im Kontext des deutschen Kolonialismus, Thomas Locher im Zusammenhang des Krieges und der Frage ob Soldaten als potentielle Mörder bezeichnet werden dürfen. 

Beide Arbeiten sind in politisch polarisierten Zeiten hochaktuell. Sie erarbeiten einen konkreten Begriff davon, dass das Recht ein elementarer Pfeiler der Macht des Staates darstellt. Und sie verdeutlichen, dass dieser Pfeiler nicht statisch ist, sondern in ständiger Bewegung und Entwicklung: was Recht und Unrecht ist,  ist eine Frage der Machtverhältnisse zwischen uns, den Kräften der Gesellschaft und den Kräften des Staates.

Die Ausstellung ist geöffnet Sonntag 7. April von 15-18 Uhr

Die Diskussion beginnt um 16 Uhr

Ausstellung: 2. März – 7. April 2024

geöffnet nach Voranmeldung: +49178 3298106

oder mailto@after-the-butcher.de

#103. Kabeltomate und Tränenreinette (vonfürmit)

Ute Waldhausen und Jan Molzberger 

Finissage: Sonntag, 14. Januar – 15-18 Uhr

17:00 Konzert mit Robert Schalinski, Ute Waldhausen und einigen Stimmen


Ausstellung: 9. Dezember 2023 – 14. Januar 2024 

geöffnet nach Voranmeldung: mailto@after-the-butcher.de

oder: +49 178 32 98 106

Fragen an die Autonomie im Jahre 24.000

Wir sind im Paradies. 

In einem schwulen Paradies. Kein Trans-Körper mehr, der sich in der Theorie mit Ländern vergleicht.

Die Theorie gibt es nicht mehr, genauso wenig wie das, was mal Mensch genannt wurde. 

Das schwule Paradies braucht Eva nicht mehr. Der Apfel ist wieder ein Apfel, man kann ihn essen oder liegen lassen. 

Eva ist nun Baum, androider Baum, in ihrem Rückenmark Kabelstränge, die schon lange ihren Geist aufgegeben haben. 

Hier fließt nichts mehr, ihr Rücken ist auch kein Rücken, sondern offene Landschaft mit blauem Hintergrund. 

Alles Weibliche hat sich dort in signaltote Einzelheiten de-formiert. Ihr Rückenmark ist nun schwebendes Weltall.

Wir sind im Weltall. Im Universum ohne sexuelle Begebenheiten.

Eine Blubber fliegt vorbei, ein Rauchkörper, ein Rauschobjekt.

Ohne Interesse von Konsum.

In diesem Raum würden wir schweben, wenn es uns noch geben würde. 

Wir könnten nach dem Glaskörper greifen und inhalieren. 

Uns danach verdrehen.

Es gibt Objekte, die sind wie Kurzgeschichten, ohne Anfang und Ende. Sie können dystopisch wirken und dadurch immer deplatziert.

Deplatzierung ist eine elementare Frage an die Autonomie, ist sie doch selbst deplatziert in einem Verbund der Vergemeinschaftung. Innerhalb der menschlichen Schnüre.

Ob Äpfel um ihre Nachbarinnen am Baum wissen, spüren sie, wie sie sich in Form und Farbe entwickeln, den gegebenen Umständen hingeben? 

Beneiden sie die Birnen, sind sie autonom? Haben sie ein Ziel? 

Bemerken sie es, wenn man an ihnen vorbeiläuft, mögen sie es, wenn man sie sieht, aufsammelt, verspeist, kompostiert, fotografiert?

Äpfel fliegen durch das Weltall. Sie sind in keinster Weise verändert. Sie sind autonome Wesen, die nicht sprechen, aber sind. 

Sie fliegen, genauso, wie sie am Baum hingen, in einer Konstellation ohne den Baum.

Die Blubber kann nicht durch sie hindurchfliegen. 

Die Äpfelformation bildet einen autonomen Schutzschild. 

Sie bewegen sich gegen null, während das Einmachglas mit den Kabeln sich auf die eins bewegt. 

Raumbespielung. 

Das, was es zu sehen geben wird, wurde noch nie so zuvor gezeigt oder gesehen. 

Es ist einmalig und nur auf eine kurze Zeit begrenzt.

Gehen Sie hin, werden sie das Weltall erleben. 

Sie können fliegen, aber nur in ihrer Vorstellung. 

Sie werden sich durch einen Raum bewegen, der nicht existiert, 

der vorübergeht und vielleicht etwas berührt.

Sie werden etwas hören, sie werden Drehungen sehen und viel installierten Stillstand, durch den sich mal was bewegt hat.

Es ist ein Museum in einem schwulen Weltall. In dem es noch fliegende Äpfel gibt und Kommentare an der Wand. 

Menschen tun Dinge, Menschen deren Namen drei Buchstaben haben. Sie teilen diese Buchstaben nicht. Jeder hat einen anderen. 

Es gibt ein A, ein E, ein J, ein U, ein N und ein T wie teuer, nachdenklich, umständlich, jauchzend, extrem und anders. 

Alle Buchstaben sind schon etwas älter und haben Entscheidungen getroffen und sind sich doch immer wieder ihrer nicht ganz bewusst.

Sie gehen sehr viel und sind sehr gerne dabei. Sie sehen sehr gerne beim Gehen.

Sie sammeln beim Sehen im Gehen. Sie sind gerne bei sich. 

Sie sind autonom. So auch das, was der Raum uns gibt.

Form und Leben. 

Als Antwort von Autonomie im 24. Jahrtausend.

(pour Jacques)

Text: Nine Budde

Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen