Entwicklungsgebiet Rummelsburger Bucht: Vermutungen über Oberflächen – Eine künstlerische Recherche zur Gestaltung eines historischen Gebietes
Eröffnung Freitag, 9. Dezember 2011, ab 20h Ausstellung: 10. Dezember 2001 – 21. Januar 2012 Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung + 49 179 9473040 oder +49 163 7510542
Während einer mehrmonatigen Recherchephase beschäftigten sich die beiden Künstlerinnen mit den aktuellen städtischen Strukturen und architektonischen Oberflächen des geschichtsträchtigen Gebietes an der Rummelsburger Bucht. Welche Interessen verfolgte hier die Stadtplanung und welche sozialen und ästhetischen Auswirkungen werden sichtbar? Inwieweit verhinderte die Privatisierung des Stadtraumes eine historische Aufarbeitung?
Mittels Audio-Interviews, Fotografie und temporärer künstlerischer Interventionen im öffentlichen Raum stellen die Künstlerinnen Fragen, wie sich Geschichte in diesem umgewidmeten Ort abbildet und eine neue Gegenwart konstruiert wird.
Im Mittelpunkt der Ausstellung wird ein symbolischer Runder Tisch mit einer Sound-Installation gezeigt. 20 Interviews mit PolitikerInnen, Investoren, ArchitektInnen, Masterplanern, AnwohnerInnen, Politgruppen und ZeitzeugInnen vermitteln unterschiedliche Perspektiven und Herangehensweisen an die Gestaltung des Ortes. Dabei stossen die Künstlerinnen auf zahlreiche Widersprüche und interessante Momente an denen die Planbarkeit des Ortes nicht unbedingt aufgeht.
Samstag, 14.Januar 2012, um 15 Uhr
„Es hätte auch ein Audioguide für Touristen werden können…“
Interventionistische Ortsbegehung, Treffpunkt: after the butcher
Samstag, 21.Januar 2012, geöffnet 15-19 Uhr Letzter Ausstellungstag mit Ereignis
mit: Florian Zeyfang, Nicole Messenlehner, Manfred Peckl, Kaj Osteroth & Lydia Hamann, Michael Kalmbach, Heide Deigert, Klaus Winichner, Isabelle Fein, Heike Foell, Thomas No:sler, Philip Wiegard, Lutz Braun, Undine Goldberg, Caro Suerkemper, Amelie von Wulffen, Endre Aalrust, Anton Stoianov, Norbert Witzgall, Katja von Helldorff, Petra Trenkel, Mariechen Danz, Johannes Raether, Judith Raum, Thomas Seidemann, Sophie-Therese Trenka-Dalton, Nuri Koerfer, Olivier Foulon, Yusuf Etiman, Christina Morhardt
Eröffnung Freitag, 21. Oktober 2011 um 19 Uhr 22. Oktober – 2. Dezember 2011 Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung +49 179 947 3040
Performance ab ca. 22 Uhr: chose infinie vert qui recule – klang: katja von helldorff + bild: bettina hohorst.
Little Body Heart Beating Stellprobe für Rehearsals with Sally
Eröffnung Freitag, 2. September 2011 um 19 Uhr 3. September – 15. Oktober 2011 Öffnungszeiten: Donnerstags, 15-19 Uhr
Performance zur Ausstellungseröffnung um 19:30, 20:30 oder 21:30 Uhr von Sally Musleh Jaber und Achim Lengerer für eine begrenzte Gruppe von Gästen. Bitte melden Sie sich an zu einem der drei Termine unter mailto@after-the-butcher.de
Am Donnerstag, 29. September 2011, zusätzliches Event mit Achim Lengerer und Scriptings
Fouad Asfour, Ingo Gerken, Khwezi Gule, Bandile Gumbi, Amos Letsoalo, Sharlene Khan, Eva Seufert, Claudia Schneider
It’s all Chinese to me – how abstract can one be?
Fouad Asfour, Ingo Gerken, Khwezi Gule, Bandile Gumbi, Amos Letsoalo, Sharlene Khan, Eva Seufert, Claudia Shneider
Eröffnung Freitag, 17. Juni 2011 um 19 Uhr 18. Juni – 7. August 2011 Öffnungszeiten: nach telefonischer Vereinbarung +49 (0)157 783 304 98
eingeladen im Rahmen von beyond language, einem Austauschprojekt zwischen Südafrika und Deutschland, kuratiert von Eva Seufert und Fouad Asfour, in Zusammenarbeit mit dem Dead Revolutionaries Club Johannesburg
Nach Ausstellungen, Diskussionen, Workshops und Lesungen in Johannesburg, Soweto und Polokwane, zu denen die Berliner KünstlerInnen Eva Seufert und Ingo Gerken im Winter 2011 in Südafrika waren, versucht die Ausstellung in Berlin einige der im Laufe des Projekts aufgeworfenen Fragen aufzugreifen. Aus diesem Anlass freuen wir uns, die südafrikanischen KünstlerInnen Bandile Gumbi, Sharlene Khan und Claudia Shneider sowie den Künstler und Kurator des Polokwane Art Museum Amos Letsoalo und den Kurator des Hector Pieterson Museum Khwezi Gule nach Berlin einzuladen.
Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf ein grundlegendes Missverstehen innerhalb sprachlicher Kommunikation, verursacht durch die Unzuverlässigkeit von Bedeutung, welche andererseits das widerständige Potential von Sprache birgt. Der Vorschlag zur direkten Rede ist deshalb, Sprache als Material und Material als Sprache zu verwenden.
Am 30. Juni wird Khwezi Gule, Kurator des Hector Pieterson Museum in Soweto, über den Schüleraufstand in Soweto gegen die Einführung von Afrikaans als Unterrichtssprache und die Folgen der Bantu Education in Südafrika sprechen.
Die Eröffnung der Ausstellung ist heute, am 7. Juni ab 18 Uhr. Das Atelierhaus ist an diesem Abend bis 2 Uhr geöffnet.
Die Institutionen schließen um 21 Uhr.
after the butcher @ based in berlin @ KUNSTWERKE-BERLIN e.V.
Allegory of Government, 2011
after the butcher ist ein unabhängiger ausstellungsraum für zeitgenössische kunst und soziale fragen in berlin-lichtenberg, der die dritte etage in den KW kuratorisch verantwortet. nach unserer einladung zu based in berlin haben wir alle berliner künstlerInnen, mit denen wir in unserem raum bereits zusammengearbeitet haben bzw. uns das in zukunft vorstellen können, angefragt, für diese ausstellung beiträge zu entwickeln. aus einem intensiven diskussionsprozess sind sechs zeitbasierte, performative projekte von sechs verschiedenen künstlergruppen entstanden. im ansonsten leeren raum befindet sich nur ein für diese ausstellung in auftrag gegebenes bild, ein portrait des regierenden bürgermeisters von clegg & guttmann.
die gründe für dieses ausstellungsformat liegen in unserem widerspruch gegen die politik dieses ausstellungs-projekts, das als „leistungsschau junger kunst aus berlin“ angepeilt wurde, zum zwecke des „beweises“, dass berlin eine neue kunsthalle braucht.
dafür wurde eine aufforderung als „open call“ an alle berliner künstlerInnen gerichtet, sich für diese ausstellung zu bewerben, drei „überkuratoren“ als beratendes gremium sowie fünf junge kuratoren bestellt und die berliner kulturprojekte gmbh damit beauftragt, die ganze sache zu organisieren.
1,7 mio Euro wurden von der politik für dieses projekt zur verfügung gestellt. in zeiten schmaler finanzmittel und allseitiger etat-kürzungen ein dicker brocken, der darauf hindeutet, dass die politik dieser ausstellung höchste priorität einräumt.
wir sind künstler – wir lieben es, kunst zu machen und wir machen es mit vollem einsatz, wir verabscheuen es aber, uns über „leistung“ zu definieren. kunst funktioniert weder nach den gesetzen einer dampfturbine, noch nach denen eines tierzuchtvereins. kunst funktioniert durch intensitäten, widerständigkeit, widersprüche und irrsinn. kunst – auch wenn es permanent versucht wird – lässt sich nicht objektivieren – kunst ist form und inhalt und gebunden an subjektives wahrnehmen, und das ist auch gut so. uns in eine „leistungsschau“ zwängen zu wollen, empfinden wir als angriff auf unser sein: wir brauchen unsere faulheit wie unseren fleiss, wir brauchen unser nickerchen wie unsere wachheit, wir brauchen unsere zweifel, flops und scheitern genauso wie unsere hightlights, wir brauchen kontemplation genauso wie handeln. und wir denken, dies betrifft nicht nur uns künstlerInnen, dies sind universelle qualitäten des menschlichen seins schlechthin, sie auszublenden und uns auf „leistung“ zu reduzieren degeneriert uns. und es führt in seiner konsequenz nicht selten zu krankheit: stress, burn out, depression, drogen, suizid.
wir müssen dies hier betonen weil eine korrektur der begrifflichkeit und damit ein verständnis für den berechtigten protest von seiten der politik nicht nur ausblieb sondern insbesondere der regierende bürgermeister klaus wowereit stur und ignorant daran kleben bleibt und die ausstellung trotz titeländerung weiterhin als „leistungsschau“ bezeichnet.
wir nehmen an dieser ausstellung unter protest teil, da die belange der bildenden kunst von der politik nicht wirklich ernst genommen werden. wowereits absichtserklärung in seiner antrittsrede nach der wiederwahl, eine kunsthalle in berlin zu gründen, folgten keine praktischen schritte. es liest sich für uns eher als leeres versprechen, das das ausbleibende tatsächliche engagement für die zeitgenössische kunst verschleiert.
die notwendigkeit einer kunsthalle kann nicht durch eine ausstellung ermittelt werden. die notwenigkeit und die machbarkeit muss in einem offenen austausch mit allen beteiligten – künstlern, kuratoren, kunstvereinen, galerien und museen…, und in einem öffentlichen diskussionsprozess ermittelt werden.
wenn der berlinischen galerie der ankaufsetat für zeitgenössische kunst gestrichen wird, wenn die kunstwerke KW oder die kunstvereine NBK und NGBK vor substantiellen finanziellen engpässen stehen, wenn es kein einziges berliner förderprogramm für „off-spaces“ und selbstorganisierte ausstellungsräume gibt…, wie soll da eine neue kunsthalle funktionieren?
wir lassen uns nicht instrumentalisieren! wir wünschen uns berliner politik, die ernstzunehmen ist, die auf eine verbesserung der lebensbedingungen der sozial schwachen orientiert. viele berliner künstlerInnen erleben seit jahren genau das gegenteil: unsere lebens- und produktionsbedingungen werden schwieriger, mieten und lebenskosten steigen, förderungen werden gestrichen, bei rückläufigen einnahmen. mit katharina sieverding sagen wir: „arm aber sexy“ ist out. es ruiniert und diskriminiert uns und unsere Kunst.
franziska böhmer thomas kilpper www.after-the-butcher.de
Ausstellung: 14. Mai – 10. Juni 2011 Öffnungszeiten nach Vereinbarung +49 (0)157 783 304 98
M85 werden als Submunitionen in Artilleriegranaten oder Raketen vom Boden abgefeuert. M85 funktionieren auf zwei Weisen: zum einen durchdringt die Hohlladung der Submunition eine Stahlpanzerung, zum anderen entstehen bei der Explosion kleine Metallfragmente, die im Umkreis von bis zu 10 Metern tödliche Wirkung haben können. M85 ist klein und von zylindrischer Form. Sie ist die einzige bisher im Kampf eingesetzte Waffe ihrer Gattung, der so genannten Cluster- oder Streubomben, die über einen Selbstzerstörungsmechanismus verfügt. M85 wurden 2003 von Großbritannien im Irak eingesetzt, 2006 von Israel im Libanon, 2009 von Georgien gegen Russland und mutmaßlich 2011 von Thailand gegen Kambodscha.
Die Ausstellung »M85 – Fragments of a Cluster Bomb« versucht, die Flugbahn einer M85 zu rekonstruieren: vom Punkt, an dem die Streubombe aufschlug und dort explodierte oder als Blindgänger zurückblieb, bis zurück zu ihrem Ursprung. Tote oder verwundetete Zivilisten, Bauern, Sanitäter, Ärzte, Minenräumer, Soldaten, Politiker, Händler, Fabrikarbeiter, Ingenieure… Wer sind die Akteure und Individuen hinter, neben und vor der M85, wie ist ihr Verhältnis zu dieser Waffe und in welcher Beziehung stehen sie zueinander?