Megan Sullivan und Axel John Wieder
Eröffnung, Freitag, 27. April ab 19 Uhr
Ausstellung: 28. April – 19. Mai 2007
geöffnet Freitag und Samstag 15-19 Uhr oder nach Vereinbarung
„Das Schattenbild von einem Menschen, oder eines menschlichen Gesichts, ist das schwächste, das leerste, aber zugleich, wenn das Licht in gehöriger Entfernung gestanden, wenn das Licht auf eine reine Fläche gefallen – mit dieser Fläche parallel gewesen – das wahrste und getreuste Bild, das man von einem Mensch geben kann; das schwächste, denn es ist nichts Positives, es ist nur etwas Negatives.“
(Johann Caspar Lavater, zit. nach Victor Stoichita: „Eine kurze Geschichte des Schattens“)
after the butcher – Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst – freut sich, SCHATTEN DEINER SELBST, die erste gemeinsam entwickelte Ausstellung und Installation von Megan Sullivan und Axel John Wieder zeigen zu können.
Seit Plinius bilden Schatten ein grundlegendes Modell der Repräsentation und dienten, etwa in den von Lavater entworfenen Zeichenapparaten, zur populären Bildgebung. Vom Schatten erwartete man eine besondere Genauigkeit, gleichzeitig galt das Schattenbild als Kopie einer Kopie, als falsches Leben aus zweiter Hand. Im Unterschied zu anderen Bildern ist der Schatten gemeinhin jedoch unmittelbar an den menschlichen Körper gebunden. Häufig ist es gerade der Schatten, der etwas an den Tag bringt – er verrät denjenigen, der um die Ecke steht oder hinter der Kamera, aber vor dem Licht.
Die Ausstellung von Megan Sullivan und Axel John Wieder nutzt die Figur des Schattens zur Reflexion der Verhältnisse von Subjektivität und Bildhaftigkeit. Die Installation umfasst Zeichnungen, einen Nachbau eines Silhouettierstuhls, Texte und Collagen, die ihrerseits so beleuchtet sind, dass sich die einzelnen Elemente jeweils verschatten und überlagern.
Megan Sullivan wurde in Stamford, Connecticut, USA geboren.
Axel John Wieder ist Mitbegründer der thematischen Buchhandlung Pro qm und leitet seit 2007 das Künstlerhaus Stuttgart.