after the butcher – Ausstellungsraum für zeitgenössiche Kunst und soziale Fragen lädt herzlich ein zur Finissage der Ausstellung:
Was sind alle Kornblumen der Welt gegen eine Berliner Blaufabrik?
Johanna und Helmut Kandl
Sonntag, 22. Oktober, 15-19 Uhr, Vortrag ab 17 Uhr „Natrium-Ionen-Batterien, schaltbare Gläser und moderne Medizintechnik: Was Berliner Blau noch so alles kann!” von Dr. Alexander Kraft, Chemiker und Chemiehistoriker, mit anschließender Diskussion
Diese Ausstellung führt zwei künstlerische Stimmen in dem Versuch zusammen, klar bestehende formale und inhaltliche Differenzen weder in den Vordergrund zu rücken noch sie zu leugnen. Romain Loeser und Wendelien van Oldenborgh gehören unterschiedlichen Generationen an, und wenn es um die Vermessung möglicher Harmonien oder Dissonanzen zwischen ihren künstlerischen Praktiken geht, lässt sich leicht feststellen, dass beide meist in unterschiedlichen Medien arbeiten, mit je eigenen Themen, Techniken und Öffentlichkeitsvorstellungen. Dennoch zeigt ihr gemeinsamer Auftritt bei after the butcher nicht etwa nur vage berufliche Sympathien oder Interessen. Wer sich den hier in räumlicher Verschränkung gezeigten Arbeiten beider Künstler*innen ernsthaft nähert, kann eine Vergleichbarkeit darin erkennen, mit welchen Bewegungen sie die scharfen Komplexitäten in den jeweils von ihnen vermittelten Widersprüchen behandeln.
Zur Ausstellung ist ein Text von Clemens Krümmel erschienen:
Während der Eröffnung am 18. August performte Lina Campanella den Text von Clemens Krümmel, sie produzierte Hiphop und Gabber Beats, die auf van Oldenborghs Film und die Kontraste und Vielstimmigkeit der Arbeiten beider Künstler*innen referieren.
Die Ausstellung ENCORE UN EFFORT _2023_ AN EFFORT AGAIN von Katharina Karrenberg und Olivier Guesselé-Garai versammelt verschiedene Exponate aus den laufenden künstlerischen Prozessen der beiden Künstler.
Katharina Karrenbergs Arbeit setzt sich dabei vertieft auseinander mit Ausprägungen struktureller und gesellschaftlicher Gewalt. Sie reflektiert diese Gewaltstrukturen als grundlegende Bedingung der aktuellen, kapitalistischen Macht, sowohl der multinationalen Konzerne als auch der staatlichen Machtapparate wie Militär, Polizei und Geheimdienste…, sie tarnen sich, sind permanent anwesend, dennoch oft unsichtbar, werden biopolitisch aufrecht erhalten, dann doch wieder sichtbar an ihren Verkleidungen, Uniformen und verkörpern „die staatlich sanktionierte, gruppendifferenzierte Anfälligkeit für einen vorzeitigen Tod” (nach Ruth Wilson Gilmores).
Gewaltstrukturen liegen nicht irgendwo unerreichbar und unwandelbar herum, sondern greifen aktiv in unseren täglichen Umgang mit Menschen, Tieren und Dingen ein und sind damit auch aktiv veränderbar. Katharina Karrenberg entwickelt mit ihren Arbeiten eine radikale Kritik an diesen allgegenwärtigen Gewaltverhältnissen, an verschiedenen ––[un]sichtbaren, verschwiegenen aber auch performativen Zugängen und Ausformungen der Repression und offenen Todesgewalt. Die Exponate reflektieren gleichzeitig ihre gegenseitige Andersheit–– ihre Abstraktion, ihre Konkretion und ihre je spezifischen Materialien, in denen die lebensfeindliche Kälte neo-kapitalistischer Verhältnisse fassbar werden.
Olivier Guesselé-Garai entwicklelt eine sehr persönliche künstlerische Sprache, in der soziale Fragen subtil verhandelt werden. Er untersucht einen Alltagsgegenstand wie den Kühlschrank, indem er ihn zerlegt und neu zusammensetzt, er befragt seine Funktion und strukturellen Qualitäten und entdeckt dabei abstrakte Teile und Formen, die zuvor sozusagen versteckt waren. Es ist ein spielerischer Vorgang und gleichzeitig begreift Olivier Guesselé-Garai die künstlerische Arbeit auch als eine Form des Widerstands, in dem die Bestätigung des Seins durch das Bewusstsein und seine stille Kraft Poesie, Freude und Liebe einsetzt, um uns gemeinsam und besonders in der Andersartigkeit zu einer Reflektion über unsere Welt einzuladen.
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Ausstellungsraum für zeitgenösische Kunst und Soziale Fragen
after the butcher ist ein Projektraum von Künstlern für Künstler und darüberhinaus. Diejenigen, die wir zu einer Ausstellung einladen, bitten wir in der Regel, ein Projekt für diesen Raum zu entwickeln. Der Ausstellungsraum soll jungen bzw. weniger bekannten Künstlerinnen und Künstlern in Kombination mit etablierteren Positionen eine Möglichkeit und Plattform bieten, ihre Arbeit in einem nicht-kommerziellen Rahmen vorzustellen. Dabei sind künstlerische Strategien, die die sozialen Fragen und gesellschaftlichen Widersprüche reflektieren von besonderem Interesse. [MEHR]
Spittastr. 25, 10317 Berlin geöffnet nur nach Vereinbarung oder bei Veranstaltungen
After The Butcher, Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen, freut sich, Sie und Ihre Freunde zu einer Performance des amerikanischen Künstlers Jeremiah Day einzuladen, die den 20. Jahrestag der größten Proteste in der Geschichte der Menschheit am 15. Februar 2003 markiert.
Sowohl die größte Versammlung von Menschen in politischer Aktion an einem Ort, Rom, als auch die größte Koordination von Menschen auf der ganzen Welt, die sich gegen die US-Pläne zur Invasion des Irak versammelten. 15 Millionen Menschen in den Straßen von 800 Städten auf allen Kontinenten nahmen daran teil.
Das Weltsozialforum und Tausende von Anti-Kriegs-Initiativen ebneten den Weg für diese Aktion, deren Bedeutung sich nicht auf ihre Nützlichkeit beschränken lässt.
Der demokratische Protest gegen die US-Regierung und ihre Kriegskoalition hat den Krieg, der unter Verletzung des Völkerrechts geführt wurde, nicht verhindert. Dieser Krieg ist ein Meilenstein in der jüngeren politischen Geschichte. Er hat weder dem Irak Demokratie noch der Golfregion Frieden gebracht, sondern im Gegenteil den radikalen Islamismus angeheizt, die sozialen Widersprüche in der Region verschärft und neue Flüchtlingsbewegungen ausgelöst. Die scheinbare Akzeptanz dieser Aggression hat auch große Auswirkungen auf andere Völkerrechtsverletzungen, die in den Folgejahren folgten, wie in der Ukraine – und die potenziell kommenden.
Nach der Performance ist die Ausstellung Aggregatzustände bis 22 Uhr geöffnet!
*Sharing as Caring ist ein Projekt, das die aktuellen Bedingungen der nuklearen Präsenz in planetarischer Perspektive reflektiert. Das Projekt begann 2012 mit einer Reihe von kleinformatigen Ausstellungen. Es erforscht die politischen, wirtschaftlichen, psychologischen und persönlichen Verlangen, die mit der nuklearen Präsenz verbunden sind. https://miyayoshida.com/wp-content/uploads/2017/08/HDKV_SAC-Zeitung_Screen.pdf
Ausstellungsansicht: Vebjørg Hagene Thoe (li und re), Stephan Moersch (Arbeit auf der Wand)Ausstellungsansicht: Vebjørg Hagene Thoe (Bildteppich), Stephan Moersch (li. und re. kl. Arbeiten)Ausstellungsansicht: Stephan Moersch Ausstellungsansicht: Stephan Moersch Ausstellungsansicht: Vebjørg Hagene Thoe Ausstellungsansicht: Stephan Moersch
Malerei und Video Eröffnung, Freitag 14. Oktober ab 19 Uhr Ausstellung 15. Oktober – 13. November 2022 Geöffnet nach Voranmeldung: mailto@after-the-butcher.de Mobil: 0178 3298 106
Installationsfotos: Sergej Hufnagel
Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen