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atb #84 | random access memories

Klasse Asta Gröting

RANDOM ACCESS MEMORIES

Andreas Baumgartner, Laura Dechenaud, Jan-Louis Gens, Leonardo Grüning, Pauline Hömmen, Juhi Hong, Gregor Kieseritzky, Charlotte Kremberg, Luis Kürschner, Johannes Möller, Jeroen Laessig, Sophie Pape, Lucila Pacheco Dehne, Camilla Schiegnitz, Stefan Schramm, Julika Teubert, Simiao Yu, Yuan Yuan, Hye Yun 

Ausstellung: 7. Mai 2021- 13. Juni 2021

after the butcher, ausstellungsraum für zeitgenössische kunst und soziale fragen freut sich, zum Besuch der Ausstellung random access memories mit Studierenden der Klasse Gröting der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig einzuladen.

Wenn wir träumen, sind wir an einem Ort, der neben unserer Realität zu existieren scheint. Es eröffnet sich uns ein zuvor verborgenes Sammelsurium von unbewussten Eindrücken, Ängsten und Wünschen. Für die Surrealist:innen war die im Schlaf erlebte Realität nicht weniger wichtig als der Wachzustand. So schrieb André Breton in seinem Manifest des Surrealismus aus dem Jahr 1920: 

„(…) warum sollte ich dem Traum nicht zugestehen, was ich zuweilen der Wirklichkeit verweigere, jenen Wert der eigenen Gewißheit nämlich, der während der Traumspanne ganz und gar nicht von mir geleugnet wird?…“. 

Zumindest dieser im Traum direkt erlebten Wirkung kann sich wohl kaum jemand entziehen. Trotzdem oder gerade deshalb fällt es uns häufig schwer, die Grenze zwischen Traum und Realität zu ziehen und zu begreifen. Besonders auffällig ist dies bei Utopien und Tagträumen, die häufig von Wünschen und Idealen sprechen, die für uns gar nicht erreichbar scheinen. 

In der Ausstellung random access memories fragt sich die Klasse Gröting, wie die Realität Einfluss auf unsere Träume nehmen kann oder die Träume vielmehr unsere Realität beeinflussen. „Wir haben uns seit Januar eigentlich jede Woche Montag getroffen, um einen gemeinsamen Prozess zu etablieren. Eine Kontinuität war besonders wichtig, weil wir uns nicht in echt treffen konnten. Wir versuchen ja immer alles demokratisch und auf einer horizontalen Hierarchieebene zu gestalten und zu entscheiden. Das verlangsamt zwar den Prozess, ist aber wichtig für unseren Klassenzusammenhalt.
Wir gehen dabei so vor, dass wir schauen welche Themen uns zur Zeit interessieren und begeistern und uns alle auf eine Art und Weise verbinden. Wir entschieden uns für das Thema Träume weil wir es als schöne Option sehen, Persönliches und Gesellschaftliches miteinander zu verbinden.
Um das Konzept zusammen zu entwickeln, haben wir damit angefangen Traum-Experimente zu machen. Wir haben uns jede Woche eine neue Aufgabe gestellt, um zu schauen, ob wir gemeinsam unsere Träume beeinflussen können. Wir haben z.B. alle eine Woche lang den selben Song vor dem Schlafengehen gehört, um zu schauen, was passiert. Eine andere Woche haben wir als letzte Handlung vor dem Schlafen einen Auszug vom Manifest des Surrealismus von André Breton, in dem es auch um Träume geht, gelesen. Wir haben unseren Tagesablauf notiert und aktiv versucht, unsere Tagträume zu kontrollieren. Über diese Experimente sind wir ins Gespräch miteinander gekommen, was Träumen bedeutet und wie wir Träumen.
Seltsam war bei dem Prozess, dass es eigentlich ein sehr persönliches und individuelles Thema ist, aber die Onlinekonferenz natürlich eine gewisse Distanz mit reinbringen. Das Zusammensitzen und zusammen ausbrüten in unserem Atelier hat schon sehr gefehlt! Glaube aber trotzdem, dass die Ausstellung in dieser Zeit genau das Richtige war, um wieder gemeinsam an etwas zu arbeiten und etwas konkreteres zu planen und um ins Gespräch zu kommen. Denke es war und ist immer noch sehr gut und wichtig für die Klasse und ihren Entwicklungsprozess, dass es diesen gemeinsamen „Punkt“ der Ausstellung gibt, das Zusammenbringen der Arbeiten. Vielleicht wird sie der Schlüssel dafür sein wenn wir später einmal auf diese spezielle, auch schwierige Zeitspanne der Pandemie zurückblicken, dass wir uns dennoch auch an etwas schönes erinnern können, was wir zusammen erarbeitet und erlebt haben…“ aus der Kommunikation zwischen Studierenden und Asta Gröting.

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